Farben, Freude, Fichtennadel

Es ist mal wieder soweit: Die graue Winterzeit ist in vollem Gange. Die letzten bunten Blätter verabschieden sich von den Ästen und lassen Landschaften kahl aussehen. Schon irgendwie trist, oder? Aber hey – dagegen lässt sich doch was machen! Was haltet ihr davon, wenn wir uns die dunkle Jahreszeit einfach selbst bunt machen? Angefangen haben wir damit schon vor ein paar Wochen: Wie ihr wahrscheinlich schon gesehen habt dreht sich bei uns gerade alles um Color Addict! Das farbenfrohe und verrückte Spiel Color Addict hat für ein paar Wochen den ASS-Kanal gekapert und eine riesige Farb-Bombe hinterlassen! Das habt ihr nicht mitbekommen? Auf unserem Instagram-Channel könnt ihr euch gern noch eine kleine Portion Farbe abholen. Falls ihr aber keine Lust auf einen Umweg habt – auch nicht schlimm! Denn ich mach euch den Tag etwas bunter und nehm‘ euch mit in die fantastische Welt der Farben. Da kann der graue Winter einpacken!

Back to Basics

Wart ihr auch immer der Überzeugung, dass es vier Grundfarben gibt? Blau, Gelb, Rot und Grün? Aber halt – Das stimmt so gar nicht! Denn die wichtigste Eigenschaft einer Grund- oder Primär-Farbe ist, dass sie nicht aus anderen Farben mischbar sind. Und soweit ich weiß, lässt sich die Farbe „Grün“ sehr wohl mischen – nämlich aus Gelb und Blau! Da hat sich der grüne Schlingel also einfach in die Grundfarben reingemogelt. Gut, dass wir das geklärt haben 😉

Also – nochmal von vorne, und zwar richtig: Offiziell gibt es 3 Grundfarben. Rot, Gelb und Blau. Aus diesen drei können alle anderen Farben entstehen – je nach Mischverhältnis. Aber wie viele Farben gibt es überhaupt? Und sehen Farben für jeden Menschen gleich aus?

Ich sehe was, was du nicht siehst. Oder?

Dafür muss ich kurz wissenschaftlich ausholen – denn hierfür müssen wir uns klar werden, wie das Auge funktioniert und wie wir Farben überhaupt wahrnehmen können:

Die Netzhaut unserer Augen besteht aus vielen winzigen Rezeptoren. Diese sind zum einen für das Sehen von Hell und Dunkel, aber auch von Farben verantwortlich. Und letztendlich ist alles, was wir sehen, entweder Lichtquelle oder eine Fläche, die Licht reflektiert. Das Licht könnt ihr euch als Wellen vorstellen, die unterschiedliche Frequenzen haben und dementsprechend unterschiedlich wahrgenommen werden. Von den Rezeptoren aufgenommen werden diese Wellen an das Hirn geleitet und mit einer Farbe gedeutet. Dabei funktioniert die Farbwahrnehmung des Gehirns wie ein Computerbildschirm. Beziehungsweise … eigentlich genau umgekehrt! Denn die bunten Pixel, die man entdeckt, wenn man ganz nah an einem Bildschirm klebt, sind ganz ähnlich zu der Farbwahrnehmung des Auges. Zusammengesetzt aus roten, grünen und blauen Partikeln entsteht also für uns eine Farbe.

Sehen wir alle Farben gleich?
Wir alle sind einzigartig und komplett verschieden. Aber nehmen wir Farben auch unterschiedlich wahr?

Doch nehmen wir Farben alle gleich wahr? Das ist leider nicht eindeutig zu beantworten. Denn wie wir Farben sehen hängt meist von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wenn es z.B. draußen dunkel wird fällt es uns deutlich schwerer Farben zu erkennen. Denn, wie oben bereits beschrieben, können wir Farben nur im Zusammenspiel mit Licht erkennen. Dazu kommt, dass unser Gehirn auch gerne Farben „ausgleicht“. Habt ihr z.B. schon mal länger auf eine farbige Wand geschaut und danach auf eine weiße? Euer Gehirn würde der weißen Wand einen Farbstich verpassen. Z.B. einen gelblichen, wenn ihr vorher auf Blau geschaut habt. Daher wäre eure Wahrnehmung der „weißen“ Wand anders, als von jemandem, der vorher nicht auf die blaue Wand geschaut hat.

Feeling blue

Aber hängt es auch an unserer Grundstimmung, wie wir Farben wahrnehmen? Vor einigen Jahren ging man dieser Frage genauer auf die Spur – und tatsächlich: Es scheint so, als würden wir die Farben Gelb und Blau nicht so intensiv wahrnehmen, wenn wir traurig sind. Dann ist also vielleicht doch etwas an der rosaroten Brille dran, wenn wir verliebt sind? 😉

Natürlich gibt es auch Menschen, die Farben grundsätzlich anders wahrnehmen – Farbenblinde zum Beispiel. Für die betroffenen Menschen ist es z.B. wahnsinnig schwer rot und grün voneinander zu unterscheiden. Für sie sind beide Farbtöne eher bräunlich. Aber wusstet ihr, dass auch Babies erst nach ca. einem halben Jahr Farben erkennen? Vorher sehen sie nur hell und dunkel, schwarz und weiß. Dann kommt langsam Rot dazu, später grün und gelb und mit der Zeit wird ihr Farbsinn vollkommen ausgeprägt.

Das Chamäleon beherrscht die Farben
Das Chamäleon gilt als bester Farb- und Tarnkünstler. Damit steht er allerdings nicht alleine da…

Tierisch bunt

Aber warum für eine Farbe entscheiden? Gerade in der Natur gibt es ein paar Zauberkünstler, die es nur darauf abgesehen haben, uns mit ihrem Farb-Wechsel zu verblüffen. Wenn man speziell von Tieren spricht, die ihre Farbe ändern, denkt man automatisch ans Chamäleon, stimmt‘s? Dabei gibt es noch so viele andere Farb-Wechsler im Tierreich! Hamster und Hermeline z.B. ändern im Winter ihre Fellfarbe. Meist in einen weißen Farbton, damit sie im Schnee nicht auffallen und sich besser vor z.B. Raubvögeln verstecken können. Allerdings gibt es noch einen Tiefsee-Bewohner, der das Wechseln der Farbe fast perfektioniert hat: Der Oktopus! Dieser 8-armige Farbkünstler kann nicht nur seine Körperfarbe anpassen, sondern auch Muster und sogar seine eigene Körperform. Das macht er mit kleinen Knubbeln in seiner Haut, sogenannten Papillen. Diese stellen sich je nach Muskelanspannung auf oder machen sich flach. Und so kann er mal stachelig, mal glatt, mal gemustert und mal sand-farben sein. Mit so einem möchte man ungern verstecken spielen… 😉

Am allerbuntesten!

Und klar – auch in der „Menschenwelt“ gibt es Farb-Spezialist:innen. Brandaktuell ist wohl die weißeste Farbe der Welt, die ganze sieben Jahre lang von einem amerikanischen Forschungsteam entwickelt wurde. Diese Farbe ist so weiß, dass sie 98,1% der Sonnenstrahlung reflektieren kann. Eine mit dieser Farbe beschichtete Oberfläche soll die Umgebungstemperatur kühlen und dadurch sogar Klimaanlagen ersetzen. Ein toller Beitrag für die Umwelt – wenn auch nicht der bunteste 😉

Dahingegen hat der Künstler Peter Gehre einen umso farbenfroheren Rekord aufgestellt: Mit dem wohl längsten Gemälde der Welt! Bei einer Länge von 192 Metern hat man einiges zu bestaunen. Das Gesamtkunstwerk thematisiert eine Reise um den Globus – ein bunter und riesiger Ausflug. Aber auch die Dauer des Mal-Prozesses ist beachtlich – ganze 19 Jahre hat der Künstler daran gesessen.

Color Addict bringt Farbe in den Winter!
Unser kunterbunter Tipp gegen das triste Winter-Grau – Color Addict!

Ihr habt immer noch nicht genug von Farben und seid süchtig nach mehr „bunt“? Dann kann ich euch von Herzen die Spielereihe von Color Addict empfehlen! Damit sollte sich der graue Winter-Alltag ganz flink in ein kunterbuntes Farb-Gestöber verwandeln. Und schwupp-di-wupp findet in eurem Wohnzimmer ein kleines Holi-Festival statt. Nur ohne das ganze Aufräumen danach 😉 Gönnt euch eine Portion Farbe und erzählt mir gerne, welche Variante von Color Addict eure liebste ist!

Ich wünsch euch eine bunte Zeit,
Eure FelicitASS

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