Lizenzen: Vom Kinofilm aufs Spielbrett

BASStis Lieblingsbrotdose mit Star Wars Motiv, JASSmins T-Shirt mit Hello Kitty Print oder auch das Senfglas, von dem uns Mickey Mouse anlacht. Bei uns gehören TV- und Serienhelden zum Alltag dazu. Für mich gilt das gleich in zweierlei Hinsicht: Als Mutter schwärmen meine Kids für Ihre Lieblinge. Und dadurch, dass ich in der Spielwarenbranche tätig bin, habe ich auch beruflich mit dem Thema Lizenzen zu tun. Ihr kennt das Phänomen sicher auch, erinnert euch mal an den November letztes Jahr. Disneys Die Eiskönigin 2 kam in die Kinos und die passenden Spiele zum Film standen schon in den Regalen und den Online Shops bereit.

Lizenzspielwaren sind ein wichtiger Bestandteil unseres Produktsortiments, an dem viele Kolleginnen und Kollegen von mir arbeiten. Die können euch ganz viel über dieses spannende Feld erzählen. Deshalb freue ich mich, dass ich heute Infos aus erster Hand bekomme. Nämlich von Susanne Thomas, Head of Marketing bei ASS Altenburger.

  • Hallo Susanne, super, dass das mit unserem Gespräch heute klappt. Ich möchte unseren Lesern gerne einen Einblick in unsere Licensing Arbeit geben. Vielleicht stellst du dich und die Aufgaben in diesem Bereich einfach kurz vor.

Sehr gern. Mein Name ist Susanne Thomas, ich arbeite inzwischen seit mehr als 15 Jahren für ASS Altenburger und verantworte Marketing und Produktentwicklung bei uns im Haus. Das Marketing-Team trägt dafür Sorge, dass unser Spiele-Sortiment sowohl für Kinder wie auch Erwachsene möglichst aller Altersgruppen immer spannende Spiele bereithält.

  • Das Angebot an möglichen Lizenzen ist bestimmt riesig, was sind eure Kriterien für die Auswahl, welche Lizenzen ihr erwerbt? Setzt ihr auf Trendthemen oder mehr auf Klassiker?

Wir versuchen übers Jahr in verschiedene Veranstaltungen immer wieder aufzunehmen, wohin sich Interessen von Kindern unterschiedlichsten Alters entwickeln. Zum Beispiel welche neuen Kinofilme und TV-Serien angekündigt sind und welche Buchthemen im Trend liegen. ASS Altenburger setzt meist eher auf Klassiker, die im besten Fall auch die Eltern kennen, denn sie sind meist die Käufer.

  • Stimmt, Bibi und Tina zum Beispiel kenne ich zum Beispiel schon seit den 90ern. Gibt es feste Partnerschaften mit Lizenzgebern oder muss jedes Mal neu verhandelt werden? Und wie läuft hier die Ansprache grundsätzlich ab, wie findet ihr eure Partner?

Es werden in aller Regel Verträge über mehrere Jahre abgeschlossen. Dann muss die grundsätzliche Zusammenarbeit nicht immer neu verhandelt werden muss. Allerdings müssen für jedes neue Thema im Vertrag grundsätzliche Bedingungen zur Nutzung verhandelt werden, die sich auch pro Thema immer wieder ändern können. Unsere Partner, also Lizenzanbieter oder Lizenzagenturen, finden wir auf diversen Veranstaltungen wie Tagungen, Kongressen und Messen. Dort sind die natürlich auch immer auf der Suche nach neuen Industriepartnern, die ihre Themen in Produkten umsetzen. Also man sucht und findet sich in aller Regel gegenseitig. Ist ein bestimmtes Thema interessant, erstellen wir eine Art Verkaufsprognose: Welche Art von Kartenspielen wollen wir zu welchem Preis und innerhalb welchen Zeitraumes im Handel anbieten? Gefällt dem Lizenzgeber diese Prognose, kann eine Vertragsverhandlung starten.

  • Bei Lizenzthemen kommt es sicher auch auf den richtigen Zeitpunkt an. Wie kann ich mir denn die zeitliche Dimension vorstellen? Mit wie viel Vorlauf sichert man sich eine Lizenz, bevor ein fertiges Produkt unter dieser Lizenz in den Handel kommt?

In aller Regel rechnen wir inzwischen mit einem Vorlauf von wenigstens 6 Monaten: nach Vertragsverhandlung ca. 2 bis 3 Monate Entwicklung und Freigabe, anschließend auch noch 2 bis 3 Monate für die Produktion.

  • Apropos fertiges Produkt – wie entscheidet ihr, welches Spiel mit welcher Lizenz umgesetzt wird. Liegt die Entscheidung ganz bei euch oder darf da der Lizenzgeber auch mitreden? Kartenspiele sind bei uns natürlich selbstverständlich 🙂  Aber in letzter Zeit erscheinen ja auch vermehrt Brett- und Figurenspiele, wie kommt es zu dieser Entwicklung?

Lizenzrechte werden in aller Regel für Produktkategorien vergeben: also in unserem Fall meist Kartenspiele oder eben auch Brett-Spiele. Wenn mach auch diese Kategorie mit Produkten besetzen möchte, muss das mit dem Lizenzgeber besprochen werden, ob es vielleicht schon einen anderen Partner hierfür gibt. Manchmal kommt aber auch die Anregung vom Lizenzgeber selbst, dass er noch mehr Produkte im Handel sehen möchte. Dann bittet er uns, auch einmal außerhalb unseres bisherigen Produktrahmens nachzudenken. Auch hier gilt also ein gegenseitiges Geben und Nehmen ?

Liebe Susanne, vielen Dank für das spannende Gespräch. Ich kann mir vorstellen, unsere Leser haben hierbei viel Neues erfahren. Vielleicht denkt ihr ja daran, was alles dahintersteckt, wenn euch das nächste Mal ein Kino- oder Serienheld vom Spielekarton aus anblitzt 🙂

P.S.: Eure Helden und die eurer Kids könnt ihr auch in unseren abwechslungsreichen und bunten Themenwelten entdecken. Hier ist für jeden was dabei von Benjamin Blümchen, Bibi und Tina, Disneys Eiskönigin, Dragons, Mojipops, My Lilimals, Paw Patrol bis Spirit: https://www.spielkarten.com/shop/themenwelten/

Bis bald,

Eure FelicitASS

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